Die Linde
Das Haus
Mehr als ein Hotel
Das Haus mit dem Hotel und Restaurant Linde entstand nach dem Dorfbrand von 1838, wahrscheinlich 1840. Es liegt mitten im Dorfkern von Heiden mit seinen klassizistischen Häusern im «Biedermeier-Stil» und den rechteckig angelegten Strassen, wie man sie von La Chaux-de-Fonds, Glarus oder natürlich auch Manhatten kennt.
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In ihren Anfängen diente die Liegenschaft als Post- und Telegrafenbüro sowie als einfaches Restaurant. Seit 1857 ist die Nutzung als Hotel belegt. Zur Blütezeit des Tourismus in Heiden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte die Linde zu den wichtigsten Adressen für die Kurgäste aus ganz Europa.
Ab 1891 führte die Familie Ruppaner den Betrieb in drei Generationen. Liegenschaft und Betrieb wurden in diesen Jahren sukzessive erweitert. 1986 ging das Haus an die Familie Kobelt aus Heiden. Nach dieser Übernahme wurde die Liegenschaft umfassend saniert. Geführt wurde die Linde fortan in einem Mietverhältnis mit dem Eigentümer.
2003 dann gründete sich die Genossenschaft Hotel Linde Heiden. Sie übernahm den Betrieb in Miete. Der Fokus lag und liegt auf Nachhaltigkeit in allen Bereichen.
Als sich erneuter Sanierungsbedarf abzeichnete drohte das Aus für die Linde als Hotel und Begegnungsort. So übernahm Anfang 2019 die Stiftung Hotel Linde Heiden das Objekt von der Familie Kobelt, um es zu renovieren und als Hotel zu erhalten.
Die Stiftung hat das Hotel an die Linde Gastro&Hotel AG vermietet. Heute beschäftigt die AG rund 20 Mitarbeitende.
Die Liegenschaft ist Teil des geschützten Ortsbildes von nationaler Bedeutung und steht auch als Einzelobjekt unter Denkmalschutz. Prunkstück ist der einmalige Lindensaal, für sich allein ein Kulturobjekt und ein Zeitzeuge von nationaler Bedeutung.
Der Saal
Am Puls des Dorflebens
Der Saal entstand 1871 – mitten in den touristischen Boom-Jahren von Heiden. Die heutige Gestaltung und Ausstattung stammen aber wohl aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Damals erhielt der Saal das Gesicht im Stil des sogenannten «Historismus». Markant ist das Arven-Täfer, das eigens für den Saal aus dem Montafon hergebracht wurde. Daher wird der Lindensaal auch oft als «Arvensaal» bezeichnet.
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Bis 1945 diente der Lindensaal für alle Dorfveranstaltungen, bis dann andere, grössere Sääle hinzukamen. Mitte der 1980er-Jahre drohte dem Saal die Umnutzung. Er sollte aufgehoben werden, um zusätzliche Hotelzimmer zu schaffen. Das führte dazu, dass der Saal unter Denkmalschutz gestellt wurde, um ihn zu erhalten. Heute ist der Lindensaal der letzte seiner Art im Appenzellerland, der noch aktiv und regelmässig genutzt wird – ein Kulturobjekt von nationaler Bedeutung.
Der Lindensaal ist jedoch nicht nur kulturhistorisch wertvoll. Hier schlägt der Puls des Hotels – ja des ganzen Dorfes. Die Kulturgruppe «Lindenblüten» organisiert seit Jahren ein eigenes Kulturprogramm, um den Saal zu bespielen und Kultur mit Kulinarik zu verbinden. Zahlreiche Gäste nutzen den Saal für Feiern, Feste, Bankette. Für die Vereine und Unternehmen im Dorf aber auch für viele Organisationen ausserhalb ist er von unschätzbarem Wert als Versammlungs-, Sitzungs- und Seminarort. Der Saal dient auch immer wieder für Fernsehproduktionen oder gar Filmprojekte («Die göttliche Ordnung»).
Weiterführende Informationen zu Haus und Saal: Broschüre Arthur Oehler
Das Projekt
Eine Herzensangelegenheit
Die Stiftung arbeitete ein Konzept aus, das einen ebenso zukunftsorientierten wie rentablen Betrieb sicherstellt und die Aufwertung der Hotelzimmer ermöglicht. Die Stiftung hat die nötigen finanziellen Mittel aufgebracht, um das Objekt umfassend zu sanieren und danach wirtschaftlich betreiben zu lassen. Als Grundlage diente ein Businessplan, der mit Unterstützung von Experten erarbeitet wurde.
Das denkmalgeschützte Gebäude wurde umfassend renoviert und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Dazu wurden alle im Laufe der letzten Jahre gemachten Einbauten entfernt. Die historische Substanz wurde, wo noch vorhanden, wieder hervorgeholt und sichtbar gemacht. Neue Einbauten, wie Nasszellen, sind zeitgemäss ausgestaltet und dadurch auch als Erneuerungen lesbar.
Das Hotel umfasst nun 20 Zimmer, davon 15 Doppelzimmer, 3 Einzelzimmer, 1 Junior-Suite und 1 Familienzimmer. Insgesamt stehen für die Gäste 38 Betten bereit (vor Umbau 32 Betten).
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Das Hotel wurde in zwei Etappen umgebaut. 2020 wurden sechs Zimmer komplett erneuert und modernisiert. Die Haustechnik ist an einem Ort konzentriert und der Lindensaal sanft renoviert mit neuer Möblierung, moderner Präsentationstechnik und optimierter Beleuchtung.
Die zweite Umbauphase mit der Erneuerung der übrigen Zimmer, der Küche, des Restaurants und des Empfangs, der Sanierung der Terrassen sowie der Renovation der Fassaden und des Daches, wurde im Frühjahr 2022 realisiert. Seit August 2022 erstrahlt die Linde in neuem Glanz.
Insgesamt investierte die Stiftung in den Kauf der Liegenschaft sowie in den Umbau 8,4 Millionen Franken:
Kauf der Liegenschaft | CHF 1,2 Mio. |
1. Bauetappe | CHF 1,7 Mio. |
2. Bauetappe | CHF 5,5 Mio. |
Total | CHF 8,4 Mio. |
Die Kultur
Die Linde klingt
Im Sommer 2023 gründete die Stiftung die Kulturkommission «Lindenblüten». Deren Mitglieder widmen sich mit grossem Engagement ehrenamtlich der Organisation vielfältiger kultureller Höhepunkte. Ganz im Sinne des zweiten Stiftungszwecks soll unser historischer Lindensaal nicht nur kulinarisch, sondern auch für kulturinteressierte Menschen ein bedeutender Treffpunkt bleiben.
Mit viel Elan und grosser Freude setzen sich folgende Mitglieder in der Lindenblüten-Kulturkommission ein: Urs-Peter Frey, Fabienne Duelli, Nicole Egli-Durrer, Rolf Lichtenstern, Roger Schwarzenbach und Anita Stark. Bei Fragen oder Ideen zu unseren Veranstaltungen steht Ihnen der Stiftungspräsident Urs-Peter Frey persönlich zur Verfügung.
Zum aktuellen Programm von «Lindenblüten»
Der Betrieb.
Natürlich lässt sich das Hotel Linde am besten bei einem persönlichen Besuch erleben.
Für einen virtuellen Eindruck und tiefere Einblicke in den Betrieb besuchen Sie die Webseite der Linde Hotel & Gastro AG Heiden!